ADAC GT Masters: Titelkampf spitzt sich auf dem Lausitzring zu
Die ADAC GT Masters-Saison 2020 neigt sich langsam dem Ende zu. Am kommenden Wochenende (30. Oktober-1. November) steht auf dem Lausitzring das vorletzte Rennwochende auf dem Programm, ehe eine Woche später in Oschersleben der endgültige Titelchampion feststeht.
Spannender könnte der Titelkampf im ADAC GT Masters nicht sein. Die Titelverteidiger Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde (Rutronik Racing) reisen zwar als Tabellenfüher in die Lausitz, doch der Vorsprung auf das Porsche-Duo Michael Ammermüller und Christian Engelhart (SSR Performance) beträgt lediglich einen Zähler- zum Ausruhen bleibt da sicherlich keine Zeit.
Auf Platz drei lauert im Mercedes Luca Stolz und Maro Engel (Toksport WRT), die nur sechs Punkte Rückstand auf die Tabellenführer Niederhauser/van der Linde haben. Titelchancen dürfen sich auch noch Robert Renauer und Sven Müller (Precote Herberth Motorsport) im Porsche ausrechnen, die als Gesamtvierter 20 Punkte auf die Tabellenführer wettmachen müssen. Beim Saisonauftakt in der Lausitz stand das Porsche-Duo beim Sonntagsrennen mit Platz drei auf dem Podest.
„Auch wenn wir nur einen Punkt Vorsprung haben, haben wir gute Titelchancen“, sagt Patric Niederhauser. „Im vergangenen Jahr hatten wir den Luxus, dass wir beim vorletzten Rennen schon Meister werden konnten. Jetzt ist das Titelrennen viel enger. Das macht es für alle Fahrer besonders. Ab jetzt zählt jeder Punkt, Fehler darf man sich nicht mehr erlauben. Aber wir sitzen alle im gleichen Boot. Alle haben denselben Druck“, so der 29-jährige Schweizer, der mit viel Selbstvertrauen an den Lausitzring reist. Audi-Pilot Niederhauser erreichte nämlich am vergangenen Wochenende beim 24-Stunden-Rennen in Spa Platz zwei, verpasste den Sieg mit Mattia Drudi und Frederic Vervisch nur um Haaresbreite.
Die Tabellenführer Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde wollen als erste Fahrer überhaupt den Titel im ADAC GT Masters verteidigen. Ihre Chancen auf dem Lausitzring stehen gut, insbesondere den Tabellendritten Luca Stolz und Maro Engel ist einiges in der Lausitz zuzutrauen. Beim Saisonauftakt Anfang August an gleicher Stelle sammelte das Mercedes-Duo mit Platz eins und zwei die meisten Punkte.
Wechsel von Zandvoort auf dem Lausitzring
Das zweite Rennen des ADAC GT Master auf der Strecke in Brandenburg nach dem Saisonstart ersetzt die ursprünglich am gleichen Datum auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden geplanten Rennen. ADAC GT Masters und der Circuit Zandvoort haben in den vergangenen Wochen intensiv an einem Konzept gearbeitet, um das Rennwochenende durchzuführen- leider vergeblich.
Aufgrund der hohen Infektionszahlen in den Niederlanden und der Einstufung als Risikogebiet hat sich das ADAC GT Masters nun kurzfristig für einen Wechsel des Austragungsorts entschieden.
Anders als beim Saisonauftakt startet das ADAC GT Masters an diesem Wochenende zum ersten Mal überhaupt auf der 4,570 Kilometer langen Streckenvariante des Lausitzrings. Diese ist rund einen Kilometer länger als die Sprintvariante, setzt sich aber ebenfalls aus Teilen des Ovalkurses und des Infields zusammen.
Die Rennen am Wochenende finden ohne die Beteiligung von Zuschauern nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept statt. Neben dem ADAC GT Masters sorgen am Wochenende die ADAC GT4 Germany, die ADAC Formel 4, die ADAC TCR Germany und der Porsche Carrera Cup Deutschland für reichlich Motorsport-Action.
„Dass wir eine andere Streckenvariante fahren, wird sicher spannend und macht es schwer vorauszusehen“, weiß der Tabellenzweite Christian Engelhart. „Den Lausitzring kennen wir zwar vom Saisonstart, aber die längere Variante macht daraus schon eine andere Strecke.
Ich selbst habe extrem gute Erinnerungen an den Lausitzring, da ich dort 2012 zum einzigen Mal beide Rennen an einem ADAC GT Masters-Wochenende gewinnen konnte – damals mit Nick Tandy auf einem Porsche. Allerdings waren das damals ganz andere Voraussetzungen und die Autos sind mittlerweile auch ganz anders“, so der Porsche-Pilot.