DTM: Setzt Titelverteidiger Rene Rast Qualifying-Dominanz fort?
Heute erfolgt der DTM-Saisonauftakt in Spa-Francorchamps. Ob die Überlegenheit von Titelverteidiger Rene Rast aus der Vorsaison anhält?
Das brisante Duell der beiden Hersteller Audi und BMW geht in die nächste Runde. Im Qualifying in Spa, dass heute um 10:55 Uhr gestartet wird, zählt Rast wieder zu den Favoriten auf die Pole-Position.
Wie ein eifriges Eichhörnchen sammelte der 33-jährige Mindener in der letzten Saison Punkte um Punkte auf den Weg zu seinem zweiten DTM-Titel. 35 Zusatzpunkte heimste der Audi-Pilot 2019 in den Qualifyings.
Drei, zwei und einen Punkt gibt es in der DTM für die drei Trainingsschnellsten. In der Saison 2020 gibt es zum Auffüllen des Punktekontos einige kleine, aber feine Anpassungen in Sachen Überholhilfen.
DRS und Push-to-Pass im Qualifying erlaubt
Das Drag Reduction System, kurz DRS, kann diese Saison im Qualifying in allen Runden (maximal 3 Aktivierungen pro Runde) angewendet werden. Hinzu kommt mit Push-to-Pass eine zusätzliche Überholhilfe. Per Knopfdruck können die 16 Piloten kurzzeitig 60 PS Mehrleistung abrufen und damit doppelt so viel wie im Vorjahr.
„Mit den geänderten Regeln DRS und Push to Pass könnten wir ein anderes Bild sehen als in den letzten Jahren“, sagte Rene Rast gegenüber ‚Bildpresse2010.blog‘ bei der digitalen Pressekonferenz am Freitag. „Der Führende darf DRS und Push-to-Pass nicht verwenden. Das zweit- und das drittplatzierte Auto müssen nicht mehr in diesen drei Sekunden-Fenster sein“, so Rast.
Damit einher gehen unterschiedliche Rennstrategien, abhängig vom Ergebnis des Qualifyings. „Das DRS und Push-to-Pass dient als Strategie-Tool, nur der Führende kann es nicht verwenden“, weiß der Audi-Pilot. Ob die Pole-Position dann immer das Gelbe vom Ei ist?
„Vielleicht ist die Pole-Position gut, um drei Punkte zu haben, aber nicht die beste Position während des Rennens. Wir dieses Jahr eine andere Art von Rennen erleben. Kein Auto fährt mehr dem Feld davon und keiner kommt mehr hinterher. Dieses Jahr wird es ein bißchen anders sein“, ist sich der Titelverteidiger sicher.
Ferdinand Habsburg: Wie ein Jaguar
Markenkollege Ferdinand Habsburg geht in Spa davon aus, dass die Fans eine Menge Unterhaltung bekommen. „Ich glaube, dass es eine Menge Positionswechsel geben wird, selbst wenn du auf der Pole-Position steht“, so Habsburg.
Den besten Startplatz fürs Rennen hätte jeder Pilot gerne, allein schon um die drei Punkte mitzunehmen, doch Habsburg gibt zu bedenken. „Es ist schon schön, niemanden in der Startaufstellung vor sich zu haben. Aber manchmal ist es besser nur ein wenig dahinter zu sein, denn auf Pole wirst du wie ein Jaguar gejagt“, so der Österreicher.
Marco Wittmann: Pole für Sieg in Spa nicht unbedingt notwendig
BMW-Pilot Marco Wittmann hat schon einen Vorschlag für seine beiden Fahrerkollegen. „Wenn niemand Pole-Position möchte, ich nehme sie“, so der Franke. In der abgelaufenen Saison hinkte Wittmann beim Punktesammeln im Qualifying Rast deutlich hinterher. Lediglich 16 Punkte waren es für den schnellsten BMW-Fahrer 2019. „Ich glaube, dass das Qualifying letzten Endes immer noch wichtig ist. Daher ist es immer gut vorne dabei zu sein“, so der 30-jährige Fürther.
Auch Wittmann geht ob der kleinen sportliche Änderungen von einer anderen Saison aus. „Die Herausforderungen werden dieses Jahr etwas größer, vor allem mit DRS und Push-to-Pass und vor allem als Führender.“
Die Speerspitze von BMW ist sich für Spa sicher, dass der Trainingsschnellste nicht zwangsläufig auch am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen steht. „Ich denke, bei einer Strecke wie Spa, die mit langen Geraden und guten Überholmöglichkeiten gespickt ist, ist es nicht unbedingt wichtig, auf der Pole-Position zu stehen, um das Rennen gewinnen zu können. Ich glaube schon, wenn du nur ein wenig von weiter hinten startest, kannst du immer noch Plätze gutmachen“, so der zweifache DTM-Champion.
Und eine Ansage an die Konkurrenz hat Wittmann noch. „Die Pole-Position ist immer schön, du bekommst drei Punkte, die ich mitnehme, wenn ich sie schaffe.“