DTM: Audi Sport Team Abt Sportsline: Kick-Off in München
Motorsport-Fieber in München. Das Audi Sport Team ABT Sportline lud am Donnerstagabend die Pressevertreter zu einem Kick-Off in der Käfer-Schänke nach München ein.
Die DTM steht in den Startlöchern zur neuen Saison 2019, die Formel E hat bereits sechs Saisonrennen absolviert und startet ihre Europatournee nächstes Wochenende in Rom.
In der DTM bilden Nico Müller und Robin Frijns wie im Vorjahr das Line-Up des Abt-Teams. Die schweizerisch-niederländische Paarung zählt zu den ganz heißen Titelanwärtern in der DTM 2019. „Mit Nico (Müller) und Robin (Frijns) haben wir zwei Fahrer, mit denen wir nicht nur Rennen gewinnen, sondern auch um die Meisterschaft kämpfen können. Der DTM-Titel ist unser großes Ziel“, sagte Thomas Biermaier, Sportdirektor bei ABT Sportsline.
„Wir waren in den letzten Jahren oft nah dran und haben den Titel immer wieder knapp verpasst. Ich glaube, wir sind mal wieder an der Reihe“, so der 40-jährige Bayer.
Bestens gelaunt zeigten sich Müller und Frijns, die mit den rund 20 Medienvertretern angeregt plauderten. Die Piloten und Teamverantwortlichen schenkten der Presse viel Zeit für Gespräche und gaben ausführliche Interviews für DTM-Fernsehpartner Sat.1. „Es wird Zeit, dass die Saison losgeht. Die Pause war lang genug“, so Müller, der schon sehnsüchtig auf den Saisonstart am 4./5. Mai auf dem Hockenheimring wartet.
Der 27-jährige Schweizer präsentierte zusammen mit Florian Modlinger, Technischen Direktor bei Abt, die Neuerungen des Audi RS 5 DTM (siehe Bild oben ). Vorgestellt wurde das Einsatzauto von Robin Frijns in den Farben von Aral Ultimate in seiner finalen Spezifikation. Die Turbo-Ära steht vor der Tür, die 610 PS unter der Haube lässt die Herzen der DTM-Piloten höher schlagen. „Der Motor hat um die hundert PS mehr. Das Auto geht richtig ab, es ist eine echte Rakete“, lacht Müller herzhaft.
Mit 55 Siegen und fünf Fahrertiteln ist das Audi Sport Team Abt Sportsline das erfolgreichste Audi-DTM-Team. 2019 nimmt die Mannschaft um Firmenchef Hans-Jürgen Abt und Sportdirektor Thomas Biermaier bereits die 20. gemeinsame DTM-Saison mit Audi in Angriff. Biermeier trägt die Gesamtverantwortung für alle motorsportlichen Aktivitäten der Allgäuer und bildet zusammen mit Teamchef Hans-Jürgen Abt und Marketing-Chef Harry Unflat (urlaubsbedingt verhindert) ein sehr erfolgreiches Triumvirat.
Titel Nummer 6 lautet daher das erklärte Ziel des Kemptener Unternehmens für die anstehende DTM-Saison. Ein Neuanfang ist überall zu spüren. Mercedes ist nicht mehr dabei, hat sich der Formel E zugewandt. Im Gegenzug steigt Aston Martin als frischgebackener DTM-Hersteller neu ein. Das neue Class-1-Reglement, die mehr als 610 PS starken neuen Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotoren und zahlreichen Änderungen im Sportlichen Reglement. Neue Gesichter, neue Piloten im Fahrerlager.
„Das ist für alle eine Riesenherausforderung“, weiß Biermaier um die Bedeutung der Tourenwagenserie. Es steht einiges auf dem Spiel. „Wir müssen den Fans alle gemeinsam beweisen, dass die DTM wirklich ein cooles Produkt ist. Darauf freue ich mich. Wir werden alles dafür geben, dass wir den Fans wirklich tollen Motorsport bieten können“, hofft Biermeier auf eine erfolgreiche Saison.
Große Freude herrscht beim Niederländer Frijns, der in der neuen DTM-Saison gleich zwei ‚Heimspiele‘ feiern kann. Die Tourenwagenserie wandert von Zandvoort nach Assen, wo auf dem legendären TT Circuit erstmals gefahren wird. Zudem gibt das belgische Zolder sein Comeback in der DTM, unweit der holländischen Grenze. „Ich brauche nur 20 Minuten nach Zolder“, sagt Frijns, der aus dem benachbarten Maastricht stammt. Der 27-jährige leistet ein Doppelprogramm, fährt neben der DTM für das britische Audi-Kundenteam Virgin in der Formel E.
Apropos Formel E: Für Audi läuft es in der Elektrorennserie wie am Schnürchen. Das deutsche Team Audi Sport ABT Schaeffler besitzt zur Saisonhälfte gute Karten auf eine erfolgreiche Titelverteidigung des Herstellerwettbewerbs. Als Dritter haben die Ingolstädter lediglich nur einen Punkt Rückstand auf Mahindra und Virgin.
In der Fahrerwertung liegen Lucas di Grassi und Teamkollege Daniel Abt in Schlagdistanz zum Führenden BMW-Piloten Antonio Felix da Costa. Der Titel für beide Audi-Fahrer ist durchaus greifbar. Sieben Rennen stehen noch aus, mit der Europatournee beginnt die ganz heiße Phase um den Titel.
Und doch herrschte zuletzt etwas Unzufriedenheit beim Brasilianer di Grassi. Ausgerechnet Frijns kegelte ihn beim Sanya E-Prix in der Schlussrunde aus dem Rennen, als der Niederländer von Nissan-Piloten Sebastien Buemi unsanft touchiert wurde und seinerseits di Grassi ins Aus beförderte. Acht sicher geglaubte Punkte als Sechster gingen di Grassi dadurch flöten, ein verbaler Schlagabtausch auf dem sozialen Kanal Twitter unter den Piloten folgte.
Doch mittlerweile ist der Ärger verflogen, die beiden Audi-Werksfahrer haben sich ausgesprochen und reichen sich wieder die Hände (siehe Bild). „Konstanz ist der Schlüssel zum Titel“, sagt di Grassi, der in Rom wieder fette Punkte mitnehmen möchte.
„Du mußt abwägen, welches Risiko du im Rennen eingehst. Ganz wichtig ist, regelmässig in die Punkte zu fahren“, so der Formel-E-Champion von 2016, der Stunden vor dem Münchner Kick-Off noch in Wien weilte. Dort warb di Grassi zusammen mit voestalpine-CEO Wolfgang Eder und Formel-E-Sportdirektor Frederic Espinos um die Europa-Rennen in Rom, Paris, Monte Carlo, Berlin und Bern.
Daniel Abt kam aus Berlin angeflogen, wo er zusammen mit dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und Formel-E-Serienboss Alejandro Agag Details zu seinem Heimrennen vorstellte, das am 25. Mai in der deutschen Bundeshauptstadt ausgetragen wird.
„Berlin wird ein megageiles Event und ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen. Ich versuche, wieder in Berlin zu gewinnen. Ich weiss gar nicht, was ich noch sagen soll, es wird ein Mega-Rennen“, sagte uns der deutsche Formel-E-Star gut gelaunt in München.
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